Wir haben für Sie einige Ideen zusammengefasst, mit denen Sie gezielt die Motorik Ihres Kindes spielerisch fördern können.


Praxis für Ergotherapie - Cathrin Trauernicht

Spielideen

Spielideen zur Förderung von Störungen des Gleichgewichts
Spielideen zur Förderung der Feinmotorik
Spielideen zur Förderung der Grobmotorik

Spielideen zur Förderung von Störungen des Gleichgewichts:

Balancieren auf Mäuerchen

Lassen Sie ihr Kind beim Spazierengehen auf Mäuerchen balancieren. Wenn ihr Kind Angst hat, geben Sie ihm entsprechende Hilfestellung.

Diverse Schaukeln auf dem Spielplatz

Schaukeln aller Art fördern das Gleichgewichtsgefühl Ihrer Kinder. Ermutigen Sie Ihr Kind alle möglichen Schaukeln auf Spielplätzen aus zu probieren.

Hängematte in der Wohnung

Wenn Sie die Möglichkeit haben in Ihrer Wohnung eine Hängematte an zu bringen, sollten Sie das tun. Das Spielen mit und in der Hängematte macht nicht nur sehr viel Spaß, sondern fördert den Gleichgewichtssinn Ihres Kindes und lässt es sicherer werden.

Radfahren

Fahren Sie oft mit Ihrem Kind Fahrrad. Wenn Ihr Kind sehr unsicher ist, gehen Sie zu Fuß nebenher. Schon kurze Strecken z.B. zum Einkaufen können, wenn Sie sie regelmäßig fahren, sehr schnell zu sichtbaren Erfolgen führen.

Schwimmen

Schwimmen bietet bekanntlich viele Vorteile. Auch zur Förderung des Gleichgewichts trägt Schwimmen bei. Nicht nur in der Badesaison können Schwimmbadbesuche viel Spaß machen und sind für die meisten Kinder ein echtes Highlight.

Hindernisparcoure

Sie kennen Hindernisparcoure vielleicht von Kindergeburtstagen. Ihrer Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Sofakissen, Kartons, Seile, Sessel und ähnliches werden als Hindernisse, die es zu überwinden gilt auf einer Strecke platziert. Sie sollten bei der Wahl der Hindernisse natürlich darauf achten, dass sie ungefährlich sind und ein Verletzungsrisiko ausschließen.

Laufen auf verschiedenem Untergrund
(Kissen, Stoff, Seil, Schaumstoff, Waldboden, Badestrand etc.)

Jeder kennt ja dieses kribbelige Gefühl wenn man barfuß über eine Wiese läuft. Bei Kindern muss genau diese Wahrnehmung noch verfeinert werden. Hierbei spielen auch Festigkeit, Beweglichkeit und Oberflächenbeschaffenheit des Untergrundes eine Rolle. Seien Sie kreativ im Finden von verschiedenen Materialien über die Ihr Kind laufen oder krabbeln kann und verschaffen Sie ihm ausreichend Möglichkeiten verschiedenste Bodentypen auszuprobieren.

Springen/ Seilspringen/ Trampolin

Gezieltes Springen ohne umzufallen oder zu stolpern erfordert ein gut angepasstes Gleichgewicht. Seilspringen allein oder in der Gruppe bietet dabei optimale Lernbedingungen. Mit der Anschaffung eines Trampolins könnten Sie Ihrem Kind wichtige „Springreize“ spielerisch ermöglichen. Bitte achten Sie dabei auf eine gute Federung, dem Körpergewicht ihres Kindes entsprechend.

Hüpfen/ Sackhüpfen/ Gummihopse

Hopsen, Toben und Springen sind Ausdruck von Bewegungsfreude bei Kindern. Bauen Sie diese natürliche Bewegungsfreude in Spielideen ein. Zum Beispiel Sackhüpfen, Gummihopse oder Hüpfen in Kreidefelder auf der Straße. Ihr Kind bekommt wichtige Reize für die Haltung und Bewegung. (Beinkoordination, Gleichgewicht) Auch zu Hochsprung über ein Seil oder eine Stange lassen Kinder sich gerne motivieren.

Büchsenstelzen/ Stelzen

Laufen wie ein Riese. Auf Stelzen wirkt die Welt rings herum gleich anders. Verschaffen Sie Ihrem Kind die wacklige Erfahrung mit „längeren Beinen“als sonst durch den Hof zu stolzieren. Natürlich erfordert dies auch etwas Übung und Geduld. Wenn aber dann schließlich der Riese laufen gelernt hat, wird er nicht mehr stehen bleiben wollen.

Schaukelstuhl / Gymnastikball

Schon während der Schwangerschaft nimmt der Embryo Lageveränderungen der Mutter deutlich wahr und muß darauf angepasst reagieren. Ein Schaukelstuhl lohnt sich also nicht erst für Kleinkinder sondern auch vorher schon für die werdende Mutter. Die Schaukelbewegungen erfordern eine erhöhte Spannung und aufrechtes Sitzen im Rumpfbereich des Schaukelnden.

Turnstange

Eine Turnstange passt in jeden Türrahmen und bietet selbst in einer kleinen Wohnung die Möglichkeit zum Klettern, Hangeln und Kraftübungen.

Klettern/ Rennen/ spazieren

Kinder brauchen „Auslauf“! In der Natur und auch in der Stadt bieten sich viele Möglichkeiten zum Klettern, rennen oder spazieren gehen. Natürlich macht das nur gemeinsam Spaß.

Blinde Kuh

Mit verbundenen Augen im Raum orientieren und auf Zuruf in die richtige Richtung zu laufen. Mit den Händen andere Personen ertasten und erraten. Dieses Spiel lässt sich reichlich variieren und spielt sich natürlich am Besten in der Gruppe.

Eier laufen

Da ist etwas vorsicht geboten. Ein Ei auf dem Löffel über einen Hindernisparcour tragen. Mit einem Auge auf den Weg achten und mit dem anderen auf das Ei. Eine ruhige Hand bewahren und doch geschickt und schnell sein. Nicht nur ein Idee für den Kindergeburtstag.

Spielideen zur Förderung der Feinmotorik

Malen/ Ausmalen/ Nachmalen/ Raten und Malen

Freies Malen und Ausmalen fördern sowohl die Feinmotorik als auch die Graphomotorik (=koordinierter Umgang mit dem Stift). Ermutigen Sie Ihr Kind beim Ausmalen genau zu zeichnen und die vorgegebenen Linien einzuhalten. (dem Alter entsprechende Schwierigkeitsgrade beachten und niemals den Spaß an der Arbeit verderben!) In kleine Spiele eingebunden lassen sich Kinder oft leichter motivieren. (Einkaufszettel malen, Post spielen...) Abwechselnd etwas malen und dann raten, was es ist.

Perlen fädeln

Als kleine Nachmittagsbeschäftigung kann das Perlen fädeln viel Spaß machen. Die feinmotorische Anforderung schult ihr Kind in der Handkoordination und übt das dosierte schieben und ziehen mit den Fingerspitzen. Beide Hände sind dabei im Einsatz. Als Erfolgserlebnis des Kindes lässt es eine schöne Kette oder Anhänger entstehen.

Kleben/ Schneiden

Gemeinsam mit ihrem Kind können Sie verschiedene kreative Bilder entstehen lassen. Dabei können alte Kataloge und Zeitschriften verwertet werden. Beim Kleben und Schneiden kommt es vor allem auf Kraftdosierung und Auge-Hand-Koordination an. Das genaue Erkennen der Linie beim Schneiden und dabei die Führung der Hand ist eine wichtige Voraussetzung für die Graphomotorik.

Knüllbilder/ Materialbilder

Als gute Abwechslung zum Umgang mit dem Stift eignen sich Knüllbilder oder Materialbilder. Als Vorlage kann ein einfaches Ausmalbild dienen (evtl. aus Pappe). Es werden nun kleine Stücke aus farbigem Papier (Serviette, Krepppapier o.ä.) zu Kugeln geformt und auf die Vorlage geklebt. Anstelle der Papierkugeln können auch andere Materialien wie Nudeln, Erbsen, Linsen aufgeklebt werden.

Kneten

Beim Kneten bekommt ihr Kind eine klare Rückmeldung über den erforderlichen Krafteinsatz. Es können Kugeln, Würste, lange Schlangen oder zusammengerollte Schnecken entworfen werden. Ihr Kind lernt wieviel Kraft es maximal oder minimal aufbringen muß, um ein Knetergebnis zu erzielen. Für den erprobten Kneter können dann dreidimensionale Knetfiguren eine Herausforderung sein.

Backen (Kekse ausstechen, Teig kneten)

Kinder lassen sich leicht für alltägliche Verrichtungen wie zum Beispiel Backen begeistern. Beim Teig kneten können sie ihre Handkraft dosieren und stärken. Wenn Kekse ausgestochen werden ist viel Fingergeschick gefragt. Nebenbei lernt das Kind seine Handlungen selbständig zu planen und durchzuführen. Nicht zuletzt auch ein nettes Geschenk für die Oma.

Sticken/ knüpfen/ knoten

Auch verschiedene Techniken im Umgang mit Wolle und Faden fördern die Feinmotorik. Stickbilder (auch auf Karton möglich) sind eine Möglichkeit. Geflochtene Bänder werden gerne als Freundschaftsbänder verwendet. Das Herstellen einer Bommel ist eine andere Alternative und erfordert außerdem Ausdauer.

Fingerspiele

Mit diversen Fingerspielen sammelt Ihr Kind wertvolle Informationen über die Fingerkoordination. Diese birgt die wichtigste Handlungsfähigkeit im Alltag ihres Kindes. Mit lustigen Sprüchen oder Reimen macht es noch viel mehr Spaß und fördert die Beziehung zu ihrem Kind. (lange Autofahrten, Wartezeiten können überbrückt werden)

Bügelperlenbilder

Kleine Perlen zu greifen erfordert Fingerspitzengefühl, Geduld und Ausdauer. Um das spielerisch zu trainieren kann man die Steckplatten und Perlen in jedem Bastelbedarf oder Spielwarenbedarf erstehen. Die aufgesteckten Perlen werden gebügelt und das Kind hält gleich ein stolzes Ergebnis in den Händen.

Steckspiele

Steckspiele fördern die Kraftdosierung und Handkoordination ihres Kindes. Außerdem wird die räumliche Orientierung geschult, wenn man die meist vorgegebenen Bilder nachbaut. Das Ergebnis kann auch mal fotografiert oder abgemalt werden. Eine zusätzliche Motivation ist das Ausdenken eigener Muster.

Stempeln

Eine kleine bunte Auswahl an Stempeln sollte in keinem Bastelsortiment fehlen. Die gestempelten Bilder können mit Farben verschönert oder ausgeschnitten werden. Stempeln kann auch im Rollenspiel eingebaut werden, zum Beispiel als Besuch bei der Post oder beim Amt.

Fingerfarben

Beim Experimentieren mit Fingerfarben sind zwei wichtige Lernerfahrungen beteiligt. Zum einen lernt ihr Kind mit klebriger, nasser und flüssiger Masse umzugehen. Zum Anderen gibt das Gleiten der Finger auf der Materialoberfläche eine starke Rückmeldung über den nötigen Krafteinsatz. Kinder mit taktiler Abwehr können über die Arbeit mit verschiedenen Materialien ihre Hemmungen abbauen.

Pappmaché

Eine gern ausgeführte Arbeit ist das Pappmaché. Dazu wird Tapetenkleister angerührt und Zeitung in kleine Stücke gerissen. Mit einem größeren Pinsel oder mit der Hand (das gibt noch mehr taktile Reize) wird der Tapetenkleister auf den aufgeblasenen Luftballon aufgetragen und die Zeitungsschnipsel aufgeklebt. Es sind mehrere Schichten Zeitung nötig, um genug Stabilität zu erreichen. Was dabei entsteht ist der Phantasie des Kindes überlassen: vom Sparschwein bis zum Fisch ist alles möglich. Vielleicht entsteht sogar die neue Kopfbedeckung für den nächsten Fasching. Um Nasen, Beine etc. anzubringen eignet sich eine alte Eierschachtel.

Kastanienmenschen bauen

Im Herbst begeistern immer wieder die glatten Kastanien die Kinder. Daraus kann man mit Hilfe von Streichhölzern und etwas Holzleim lustige Menschen und Tiere basteln. Beim Bohren der Löcher mit einem Handbohrer helfen sicher die Eltern. Ein Spaziergang und Bastelnachmittag für die ganze Familie.

Puzzlen

Puzzlen erfordert Konzentration, genaues Hinschauen und Feingefühl beim zusammenstecken der Teile. Das macht besonders in der Gruppe Spaß und bringt noch größere Ausdauer.

Murmelspiele

Murmeln sind in fast jedem Haushalt zu finden. Und als Spiel verpackt eignen sie sich gut, um Fingerkoordination zu trainieren. Man kann diese auch gut auf dem Spielplatz verwenden.

Möglichkeiten:

Spielideen zur Förderung der Grobmotorik

Kreidebilder auf den Boden malen

Malen und Ausmalen macht Kindern besonders viel Freude, vor allem auf dem Boden. Beim großflächigen Malen übt ihr Kind die späteren feinmotorischen Bewegungen. Gezielt werden Formen wie Kreis, Viereck und Dreieck in großen Formaten umgesetzt.

Hampelmannsprung

Üben sie mit ihrem Kind den Hampelmannsprung. Hierbei lernt ihr Kind das Körpergewicht auszugleichen und Arme und Beine koordiniert zu bewegen. Der Erwerb dieser Koordination ist eine wichtige Voraussetzung für diverse motorische Anforderungen.

Balancieren

Auf einem schmalen Steg oder Brett zu balancieren, stellt eine hohe Anforderung an ihr Kind dar. Das Gleichgewicht muss gehalten und immer wieder verlagert werden. Ihr Kind lernt es über den eigenen Körper Kontrolle zu gewinnen.

Schwimmen

Baden und Schwimmen gehen macht der ganzen Familie Spaß. Beim Schwimmen wird vor allem die Körperkoordination gefördert. Ihr Kind lernt mit Beinen und Armen unterschiedliche Bewegungen auszuführen und dabei effektiv im Wasser vorwärts zu kommen. Einen besonderen Schwerpunkt bildet hierbei die Kopfkontrolle und die Stärkung der Nackenmuskulatur.

Rad/ Roller/ Dreirad/ Skateboard fahren

Sich mit kleinen Fahrzeugen fort zu bewegen steckt in der Natur des Menschen. In unserem Fall fördert es ungemein die Koordination, das Gleichgewicht halten und die Reaktionsgeschwindigkeit. Ihr Kind übt die einzelnen Körperteile unabhängig voneinander zu bewegen und dabei im Gleichgewicht zu bleiben.

Ball spielen

Auch einfache Spiele wie ein Ballspiel, fördern die Auge-Hand-Koordination ihres Kindes. Der Ball muss beobachtet werden, die Reaktionsgeschwindigkeit bemessen und im richtigen Moment zum Einsatz kommen. Gerade beim Fangen und Werfen kann die Koordination beurteilt werden.

Zielwerfen

Eine Zielscheibe selbst gebastelt an die Wand geheftet oder einen Eimer im Raum plaziert. Geworfen werden kann so manches (schwere Bälle, Sandsäckchen, Schaumstoffwürfel...) Eine gute Kraftdosierung und Koordination ist in jedem Fall gefordert.

Hockey spielen

Im Handel gibt es gerade zum Sommer günstige Hockeyschläger für Kinder (sind aus Plastik und daher nicht so hart, wenn der Schläger mal sein Ziel verfehlt). Der flache Puck eignet sich vor allem für geteerte Plätze. Reaktionsgeschwindigkeit und Koordination wird beim Spiel gefördert.

Luftballontennis

Wenn das Federballspiel noch zu schwierig ist, kann man sehr gut einen Luftballon nehmen. Dieser bewegt sich langsamer und ist leichter zu treffen.

Schwungtuch

Eine gute Idee für die Gruppe- ein großes Stoffstück/Laken kann dazu benutzt werden. Ein Kind darf sich in die Mitte legen, die anderen bewegen das Tuch auf und ab. Man kann das Tuch auch als Transportmittel für Bälle oder ähnliches benutzen, die dann trotz Bewegung nicht herunterfallen dürfen.

diverse Sportarten (Fußball, Basketball, Leichtathletik)

Nicht zuletzt sind diverse Sportarten förderlich für Bewegung, Koordination, Körpergefühl und Teamgeist. Bitte bedenken Sie stets, dass Bewegung Freude bereiten soll. Jedes Kind sollte zwar ermutigt werden sich sportlich zu betätigen, jedoch nicht unter Zwang. Die Wahl der Sportart sollte den Fähigkeiten ihres Kindes entgegen kommen.